21. November 2016
TRIGEMA- WER ODER WAS VERBIRGT SICH DAHINTER?
#Informationsausfahrt mit dem CDU- OV Meersburg
![](https://cdu-meersburg.de/wp-content/uploads/2024/01/Ausfahrt-2017.jpg)
hrr / Unter diesem „Kurznamen“ versteckt sich „Trikotwarenfabriken Gebrüder Mayer KG“, korrekt „Mechanische Trikotwarenfabriken Gebr. Mayer KG“, welche vor über 96 Jahren von Josef Mayer in Burladingen gegründet wurden. Das heutige Unternehmen – geführt von Dipl.Kfm. Wolfgang Grupp, beinhaltet in Deutschland 45 Teststandorte, davon im Süden Buraldingen, Rangendingen, Altshausen, Weitnau/ Isny und Überlingen, wobei Burladingen nicht nur Hauptsitz, sondern vor allem Produktionsstätte ist. Und – es ist die noch einzige Produktionsstätte für hochwertige Textilien, vor allem für den sportlichen Bereich, welche konsequent in Deutschland und nicht in „Billiglohn-Ländern“ mit rund 1.200 Mitarbeitern produziert.
Nach der Einführung durch Frau Barbara Kästle führte diese die Teilnehmer durch die gesamte Produktionsanlage. Dort ging es relativ leise zu, obwohl zum Zeitpunkt unseres Besuches alle Maschinen auf „Hochtour“ liefen. So konnten wir die Feinstrickerei, die Ausrüstung z.B. an der Färbemaschine, die Spannrahmen – auf welchen dann die zu schneidenden Textilien gespannt werden, die Zuschneiderei – in welcher ca. 150 Stoffbahnen punktgenau zugeschnitten werden, die Stickerei mit ihren „Zwölf-Kopf-Stickautomaten“, welche in einer Stunde ca. 5 Millionen hochwertige Stiche für Embleme herstellt, erleben. Abschließend durften wir noch einen Blick in die Digital-Druckerei werfen. Dem schloss sich ein kurzer Besuch in der „schlanken“ Verwaltung im Großraumbüro mit seinen 35 Mitarbeitern und einem kleinen Small Talk mit Wolfgang Grupp an.
Wolfgang Grupp’s Credo lautet: „Keine Kurzarbeit, keine Entlassungen wegen Arbeitsmangel und ein garantierter Arbeitsplatz für die Kinder der Mitarbeiter nach dem Schulabgang. Ich betrachte es als meine Pflicht, meine Mitmenschen in den Arbeitsprozess einzubeziehen und unsere Arbeitsplätze auch in Zukunft zu sichern!“
Nach dieser interessanten Führung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, bevor sie zur Schloßführung nach Sigmaringen fuhren, in dem Burladinger-Testladen sich mit hochwertigen Textilien einzudecken, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde.
Im Sigmaringer Schloß, erstmal urkundlich erwähnt um 1077 – wurden wir – welcher Zufall, von einem jungen Studenten der Geschichte und Politik und zugleich JU-Vorsitzender der Region empfangen und durch die „heiligen Hallen“ geführt. Es war schon beeindruckend, wie der damalige „Fürst Carl I. von Hohenzollern“ die Gestaltung der Räume betreffend, schon weit vorausdachte und es in dem Haus bereits fließend warmes und kaltes Wasser gab. So war z.B. Sigmaringen von 1806 bis 1849 Hauptstadt des souveränen Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen und Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Als Folge der Sigmaringer Revolution 1848 verzichteten 1849 die Fürsten von Hechingen und Sigmaringen auf ihre Herrschaft, wodurch beide Fürstentümer 1850 an Preußen fielen. Sie wurden zum Regierungsbezirk Sigmaringen zusammengefasst, welcher später als „Hohenzollersche Lande“ bezeichnet wurde. Von 1850 bis 1945 war Sigmaringen Sitz der preußischen Regierung für die Hohenzollernschen Lande. Von 1873 bis 1972 war die Stadt zudem Sitz des hohenzollerschen Landeskommunalverbandes. Von Oktober 1944 bis April 1945 war Sigmaringen Sitz der geflohenen französischen „Vichy-Regierung“ unter Staatschef Marschall Pétain und Ministerpräsident Pierre Laval. Regierungssitz der Vichy-Regierung wurde das Sigmaringer Schloss. Politiker, Beamte, Soldaten und Botschafter beim Vichy-Regime wurden in Sigmaringen untergebracht, darunter die Deutschlands, Japans und Italiens. Am 22. April 1945 flohen Pétain und Laval aus Sigmaringen. Außer Marschall Pétain wurden alle Gefolgsleute anschließend in Frankreich hingerichtet.
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Bevor wir vor lauter „a“ und „oh“ das Schloß verließen, führte uns der Student noch durch die „Waffenkammer“. Dieser absolut gesicherte Raum barg jede Menge Waffen aus Europa, von der Hellebarde über Rüstungen, Helme, Armbrüsten bis zu den heutigen Waffen, um sich gegen „Feinde“ zu wehren. Ganz nebenbei erklärte uns der junge Mann, dass Sigmaringen fränkisch sei, was auch im Wappen verankert ist, doch die „Württemberger“ konnten mit „Franken“ nichts anfangen und nannten diese „Preußen“!
Den Abschluss der politischen Informationsfahrt bildete ein Essen in der „Gaststätte Hosbein“ in Heiligenberg. Der Dank für diese gut organisierte Fahrt gilt hier unserem Mitglied Georg Waibel!